Beckenbodenübungen für Männer bei Erektionsproblemen
Was sind die Beckenbodenmuskeln?
Die Beckenbodenmuskulatur ist ein kompliziertes Geflecht aus Muskeln, die innerhalb des Beckens verlaufen. Sie sind der Grund, dass Ihre inneren Organe nicht aus Ihnen herausfallen. Sie brauchen die Muskeln auch für das Urinieren, für den Stuhlgang und für die sexuelle Erregung.
Beckenboden anspannen bedeutet weniger spüren
Wenn Sie sexuell erregt sind, spannen sich die Muskeln mehr oder weniger stark an. Durch stärkeres Anspannen können Sie die sexuelle Erregung steigern. Dann wird Ihr Beckenboden aber weniger gut durchblutet – durch die Anspannung hat das Blut einfach keinen Platz. Darum spürst du weniger.
Was mache ich gegen starkes Anspannen?
Ein gutes Mittel gegen zu starke Anspannung der Beckenbodenmuskeln ist Bewegung: Wenn Sie Ihr Becken immer ein wenig bewegen (schaukeln, kreisen), müssen sich auch die Beckenbodenmuskeln etwas bewegen. Daher empfehlen wir Ihnen, dass auch Sie die Übungen in diesem Text machen.
Ein weiteres gutes Mittel gegen zu starke Anspannung ist, wenn Sie lernen, die Beckenbodenmuskeln zu spüren und mit ihnen zu spielen. Spielen heißt zum Beispiel, dass Sie diese rhythmisch anspannen und entspannen. Damit können SIe auch den inneren Teil des Penis gut massieren.
Wie spüre ich die Beckenbodenmuskeln?
Beckenbodenmuskeln spüren ist Übungssache. Tun Sie mal so, als ob Sie den Urinstrahl zurückzuhalten wollten – und dann lassen Sie wieder los. Tun Sie das aber nicht auf dem Klo während Sie pinkeln, das ist nicht besonders gesund für die Blase. Wenn Sie es nackt vor dem Spiegel machen, solltest du sehen, wie sich Ihre Hoden beim Anspannen der Muskeln leicht nach oben bewegen. Schauen Sie, ob Sie das hinbekommen.
Sie können dieses Anspannen-Entspannen während des Tages immer wieder machen – beim Sitzen, beim Stehen, im Liegen. Je öfters Sie das machen, desto besser lernen Sie deinen Beckenbodenmuskel zu spüren.
Becken- von Pomuskeln unterscheiden
Für viele Männer ist es schwierig, Beckenbodenmuskeln und Pomuskeln unabhängig voneinander anzuspannen und zu entspannen. Beim Sex spannen sie alles ganz fest an. Schauen Sie mal, ob Sie es hinbekommen, die Pomuskeln und die Beckenbodenmuskeln unabhängig voneinander anzuspannen: Halten Sie die Hände auf Ihre Pobacken und achten Sie darauf, was passiert, wenn Sie die Beckenbodenmuskeln anspannen. Wenn deine Pobacken auch hart werden, versuchen Sie zu entspannen, während die Beckenbodenmuskeln angespannt sind.
Und dann versuchen Sie auch Ihre Pobacken anzuspannen, während Ihre Beckenbodenmuskeln entspannt sind.
Und dann spannen Sie erst die linke Pobacke an, dann die rechte. Jetzt lassen Sie zuerst die rechte wieder los und dann die linke. Spielen Sie so viel wie möglich mit diesen Muskeln, so lernen Sie dadurch diese immer besser zu spüren und unabhängig voneinander anzuspannen. Probieren Sie es im Stehen, im Liegen und im Sitzen.
Hinten von vorn unterscheiden
Das ist jetzt die höhere Kunst. Schauen Sie, ob es Ihnen gelingt, die hinteren Beckenbodenmuskeln ein bisschen von den vorderen zu unterscheiden: Tun Sie so, als ob Sie im Darm Kot zurückhalten. Jetzt wieder entspannen. Jetzt so tun, als ob Sie Urin zurückhalten wollten. Jetzt wieder entspannen. Gelingt es Ihnen, hinten zu entspannen, während Sie vorn anspannen – und umgekehrt? Auch diese Übung können Sie gar nicht oft genug machen – im Stehen, im Liegen und im Sitzen.
Und was mache ich beim Sex?
Zunächst einmal: Achten Sie bei der Selbstbefriedigung darauf, was Sie mit Ihrem Beckenboden- und Pomuskeln machen. Und dann schauen Sie einmal, ob Sie es hinbekommen, während Sie sich erregen, mit ihnen zu spielen: Probieren Sie die Dinge, die wir in diesem Text beschrieben haben, beim Sex aus.
Möglicherweise geht Ihre Erektion weg, wenn Sie fleißig trainieren. Das kann daran liegen, dass deine Technik der Erregung bis jetzt mit sehr hoher Spannung verbunden ist. Lassen Sie sich dadurch nicht beirren: Gewöhnen Sie Ihren Penis langsam an die neue Technik und an bewegtere Muskeln.
Üben, üben, üben
Der Mensch lernt durch Üben. Auch beim Sex. Üben heißt wiederholen. Wir empfehlen mindestens drei Mal die Woche 20 Minuten. Ein paar mal ausprobieren langt nicht, so kann sich in unserem Denkorgan nichts ändern. Und, ja: Das Gehirn ist für den Sex sehr wichtig.